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Ole Zwole

Es war einmal ...

Es war einmal ein großer Ozeandampfer.

Er fuhr über das große, weite Meer. An Bord waren ca. 300 Passagiere, 50 Besatzungsmitglieder, der Kapitän und der Steuermann. Eines Tages stand der Kapitän auf dem Deck an der Reeling und ließ seinen Blick über das weite Meer schweifen. Plötzlich vernahm er den Geruch von Rauch. Er bekam es mit der Angst zu tun und dachte: „Scheiße, das Schiff brennt". Kurz entschlossen schubste er die Passagiere und die Crew ins Wasser, damit sie nicht verbrennen. Als er als letzter von Bord gehen wollte, bemerkte er noch eine weitere Person auf dem Schiff. Es war der Steuermann, aus dessen Pfeife der Rauch emporstieg, der den Kapitän verunsichert hatte. Die Passagiere waren zum Glück nicht verbrannt. Ob sie ertrunken sind, weiß bis heute niemand.

Der Kapitän teilt der Presse mit "Ich bedauere zutiefst, diese vorschnelle Fehlentscheidung getroffen zu haben, die die Passagiere in derartigem Maße verunsichert hat. Ich bitte um Entschuldigung für meinen Fehler und versichere für die Zukunft mich mit aller Kraft darum zu bemühen, dass so etwas nicht noch einmal passiert. Es hätte alternative Vorgehensweisen gegeben, ich hätte mich besser informieren können, ich hatte genügend Zeit dazu. Nochmal: Ich bitte um Entschuldigung es stellt sich jetzt alles diametral anders da!"

Das Schiff jedoch hatte seinen guten Ruf verloren, da seitdem das Gerücht herumging, dass dieses Schiff des öfteren von Brandkatastrophen heimgesucht wird.

Version Steffen

Der Ozeandampfer „PWS" lief einen Hafen an, der sein Letzter hätte sein können.
Der Kapitän war seit seiner Entscheidung sehr traurig und konnte es nicht fassen, wieso diese alarmierenden Rauchzeichen ihm keine Wahl
gelassen hatten. Im Interesse der Passagiere „Rette sich wer kann" musste er diese folgenschwere Entscheidung doch ganz allein und spontan und sowieso ganz plötzlich treffen.
Da, ganz unvermittelt, hörte er auf einmal seltsame und unerwartete Stimmen.
Wie froh war er, als er von einer dieser Stimmen hörte „Der Rauch kommt vom Steuermann und ist überhaupt nicht gefährlich". Über diese DIAMETRALE Einschätzung der Situation freute er sich so sehr, dass er unverzüglich nach wenigen Tagen sofort alle noch schwimmenden Passagiere informierte und sie an seiner Freude teilhaben ließ.
Der Ozeandampfer kam nun dem rettenden Hafen näher und auch der Kapitän erkannte die jubelnde Menge aller Bangenden und die viele wartenden Passagiere.

Seitdem hat der Ozeandampfer mit dem stolzen Namen „PWS" stets eine handbreit Wasser unterm Kiel und fährt unter einer flotten Briese!