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Berliner Woche 04.07.2012 online Version Print Version als PDF

Gnadenfrist für Witte-Schule

Verordnete entscheiden im September über Zukunft der maroden Einrichtung

Wittenau. Das Aus für die Peter-Witte-Grundschule ist noch nicht beschlossen. Erst im September soll über einen Einschulungsstopp ab dem über nächsten Schuljahr entschieden werden. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Sondersitzung von Schul- und Bauausschuss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am Dienstag, 26. Juni, zu dem auch zahlreiche Eltern, Schüler und Lehrer der Schule an der Rathauspromenade erschienen waren.

Wie berichtet, war im Zuge einer Brandschutzbegehung vor einer energetischen Sanierung bekannt worden, dass wegen erheblicher Mängel die Schule sofort hätte.geschlossen werden müssen. Allein zur Behebung der Brandschutzmängel wären nach einer ersten Kostenschätzung des Bezirksamtes,6,5 Millionen Euro nötig – Geld, das der Bezirk nicht hat. Bildungsstadträtin Katrin Schultze-Berndt und Baustadtrat Martin Lambert (beide CDU) hatten daraufhin am letzten Tag vor den Ferien mitgeteilt, dass der Schuljahrgang nach den jetzigen Sommerferien der letzte sein sollte. „Das geht gar nicht", kommentierte Klaus-Hinrich Westerkamp (Bündnis 90/Die Grünen) diesen Brief. SPD-Fraktionschef Gilbert Collé spricht von einem Kommunikationsdesaster. Schulleiterin Martina Hanelt hatte zuvor die Qualitäten der von 300 Schülern besuchten Einrichtung an der Rathauspromenade 75 beschrieben – von den Schwerpunkten gesunder Ernährung und Bewegung über die mehr als 20 Arbeitsgemeinschaften bis hin zu einer engagierten Elternschaft. Mehr Eltern melden dort ihre Kinder an, als die Schule aufnehmen kann. Sie ist zudem eine von nur drei gebundenen Ganztagsschulen im Bezirk, das bedeutet, dass alle Schüler verpflichtet sind, an den ganztägigen Angeboten der Schule teilzunehmen. Jetzt soll in den bezirklichen Gremien intensiv über bauliche Notwendigkeiten, aber auch über die Schulentwicklungsplanung nachgedacht werden. In den Sommerferien soll die Schule baulich soweit „ertüchtigt" werden, dass der Betrieb für zwei Jahre gesichert ist. Danach ist eine Verlängerung des Schulbetriebes um weitere zwei Jahre rechtlich möglich. Ob es auch im kommenden Jahr noch Anmeldungen für die Peter-Witte-Grundschule geben kann, entscheiden die Bezirksverordneten im September. CS

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