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- Zuletzt aktualisiert am Freitag, 13. Juli 2012 09:18
- Geschrieben von Michael Feske
Berliner Woche 27.06.2012 online Version Print Version als PDF
Peter-Witte-Schule am Ende?
Brandschutz entspricht nicht dem gesetzlich vorgeschriebenen Stand
Wittenau. Das abgelaufene Schuljahr endete für Schüler, Eltern und Lehrer der Peter-Witte-Schule mit einem Schock: Wegen unzureichenden Brandschutzes könnte die Einrichtung an der Rathauspromenade 75 geschlossen werden.
Dabei sollte doch alles besser werden. 1,5 Millionen Euro hatte der Bezirk in seinem Haushalt für die energetische Sanierung des Schulgebäudes eingestellt. Doch bei der brandschutztechnischen Begehung wurde deutlich, dass mit der Sanierung ein Vielfaches an Geld allein in den Brandschutz gesteckt werden müsste. Um die Schule, deren Gebäude 1972 eingeweiht wurde, auf den gesetzlich vorgeschriebenen Stand zu bringen, müsste der Bezirk noch einmal 6,5 Millionen Euro aufwenden. Bei der Begehung kam obendrein heraus, dass in der 70er-Jahren gepfuscht wurde. Eine Stahlkonstruktion ist ungeschützt, ein Zustand, der schon damals nicht legal war.
Für die Schule bedeutet dies, dass der Jahrgang 2012/2013 zunächst der letzte ist, der neu auf die Schule kommt. „Wir können für 150 000 bis 200 000 Euro die Brandschutzmängel so weit beseitigen, dass die Schule im bisherigen Gebäude für zwei Jahre betrieben werden kann", sagt Bürgermeister Frank Balzer (CDU). Diese provisorische Genehmigung könne dann noch einmal für zwei Jahre verlängert werden.
Mit dieser Lösung gewinne der Bezirk laut Balzer Zeit, um Rücklagen zu bilden und dann zu entscheiden, ob diese in eine sehr teure Komplettsanierung fließen oder ob Abriss und Neubau sinnvoller sind. Zudem habe der Bezirk dann eine fundierte Schätzung über die Schülerzahlen in Reinickendorf. Bisher wird die Peter-Witte- Schule von 301 Schülern besucht.
Für Michael Feske, Mitglied der Gesamtelternvertretung der Schule, ist die plötzliche Bezirksamtsentscheidung unverständlich: „Wir haben immer wieder auf Mängel hingewiesen", sagt er. Auch Ulf Wilhelm, baupolitischer Sprecher der SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV), versteht nicht, warum so gravierende Mängel über viele Jahre nicht von der Verwaltung bemerkt wurden. Noch in den Ferien soll es eine Sondersitzung von Bau- und Schulausschuss zum Schicksal der Peter-Witte- Schule geben. CS